Was bedeutet Segelfliegen?

Segelfliegen ist auch Leistungssport

Auch auf den sportlichen Vergleich muss man bei diesem Hobby nicht verzichten. Als Segelflugnation Nr. 1 stehen deutsche Pilotinnen und Piloten auf internationalen Meisterschaften regelmäßig auf dem Siegerpodest. Der Segelflug kennt zwei grundsätzliche Wettbewerbsformen – den Streckensegelflug und den Segelkunstflug.

Streckensegelflugwettbewerbe sind Luftrennen. Ziel ist, so schnell wie möglich eine bestimmte Strecke abzufliegen. Die Aufgaben werden von der Wettbewerbsleitung je nach Wetterbedingungen ausgeschrieben, dabei sind Flüge mit Strecken über 300 Kilometer und Durchschnittsgeschwindigkeiten von über 100 km/h keine Seltenheit. Dokumentiert werden die Flüge mit sog.  Loggern. Diese Geräte zeichnen Flughöhe und -weg via GPS auf. 

Segelkunstflug

Beim Segelkunstflug werden bestimmte Flugmanöver, wie Rollen und Loopings, in einem definierten Luftraum (ein Würfel mit 1000 Metern Kantenlänge) geflogen. Bei öffentlichen Auftritten zeigen Kunstflugpiloten ihr ästhetisches Programm häufig mit Musikbegleitung.

Wo kann man es lernen

Natürlich beim LSC Kitzingen. Ausgebildet wird in Bayern in rund 100 Vereinen und in zwei kommerziellen Flugschulen. In Bayern gibt es mehr als 600 ehrenamtliche Fluglehrer und ca. 1100 Flugschüler.

Was gehört zur Ausbildung?

Ohne Theorie geht nichts. Hier werden die Kenntnisse in Aerodynamik, Technik, Luftrecht, Meteorologie, Verhalten in besonderen Fällen und menschlichem Leistungsvermögen den Flugschülerinnen und Flugschülern beigebracht. Bis zur praktischen Prüfung müssen mindestens 25 Flugstunden mit 60 Starts nachgewiesen werden.

Wie teuer ist Segelfliegen?

Das Fliegen kostet ungefähr so viel wie ein Mobilfunkvertrag. Der Unterricht ist für Flugschüler kostenlos. Vereine schulen meistens nur an Wochenenden, in kommerziellen Schulen ist auch an den Wochentagen Flugbetrieb. Alles in Allem kostet es in einer gewerblichen Schule deutlich mehr als im Verein, dafür ist man in der Regel schneller fertig.  

Segelfliegen ist Teamsport

Weil wir keine Vögel sind, kommen wir leider nicht alleine in die Luft. Auch wenn man oftmals stundenlang alleine oder zu zweit im Flieger verbringt, ist Fliegen ein Teamsport. Wir helfen uns gegenseitig. Wir treffen uns morgens, um die Flieger aus dem Hangar zu schieben, bauen die Flugzeuge auf, checken die Flugzeuge und machen sie startbereit. Wir bereiten die Schleppwinde vor und organisieren einen sicheren Flugbetrieb. Dazu wird viel Manpower und verantwortungsvolles Handeln benötigt. Es gibt Jemanden, der auf der Winde sitzt (Windenfahrer), einen, der anderen das Fliegen beibringt (Fluglehrer) und einen Weiteren, der aufpasst, dass alles richtig gemacht wird (Flugleiter).

Ausbildung macht Spass

Ein Flug als Passagier im Segelflugzeug ist die beste Art, den Sport kennen zu lernen.

In zweisitzigen Flugzeug beginnt die Ausbildung. Segelflugzeuge werden mit einer Winde oder einem Schleppflugzeug in die Luft gebracht. Unter Anleitung eines Fluglehrers übernimmt der Schüler nach und nach die Aufgaben des Piloten, bis er alle wichtigen Flugmanöver sicher beherrscht. Nach dem ersten Alleinflug lernt der Schüler thermische Aufwinde zu nutzen. Die Außenlandung, also eine kontrollierte Landung außerhalb des Flugplatzes, ist ein Bestandteil der Ausbildung.

Segelfliegen ist sicher

Der Einsatz moderner Technik bei der Konstruktion und Wartung der Flugzeuge sichert den störungsfreien Flugbetrieb. Durch sorgfältige Aus- und Weiterbildung der Piloten wird das Risiko minimiert. Mit der notwendigen Disziplin und dem Respekt vor dem Sport sind die Voraussetzungen für unfallfreies Fliegen gegeben.

Wer kann fliegen?

Mädchen und Jungs, Frauen und Männer, Alt und Jung. Die Ausbildung kann in der Regel mit 13-14 Jahren begonnen werden. Voraussetzung ist ein fliegerärztliches Tauglichkeitszeugnis, das spätestens zum ersten Alleinflug vorhanden sein muss.

Segelflugzeuge sind modern und faszinierend

Moderne Segelflugzeuge sind Leistungssportgeräte. Leicht, elegant und filigran wirken der schlanke Rumpf und die schmalen Flächen. Üblicherweise werden heute Segelflugzeuge aus Kohlefaser- und Glasfaserverbundstoffen hergestellt. Die Cockpits sind mit modernster Technik ausgestattet. Höhenmesser, Variometer, Funkgerät und Fahrtmesser gehören zur Standardausrüstung. Zur Unterstützung der Piloten werden häufig GPS-gestützte Navigationsrechner und Kollissionswarngeräte eingesetzt. Zur Top-Ausstattung gehören ausklappbare Antriebe, entweder als Unterstützung bei schlechter Thermik, um Außenlandungen zu vermeiden oder als vollwertige, leistungsstarke Antriebe mit denen das Segelflugzeug selber starten kann. Jährlich werden die Segelflugzeuge von einem zugelassenen Prüfer auf Schäden und Verschleiß untersucht. Das Ergebnis wird in den Luftfahrzeugpapieren dokumentiert.

Welche Ausrüstung benötige ich?

Das gesamte Equipment stellen die Vereine ihren Mitgliedern zur Verfügung. Für die Nutzung der Vereinsflugzeuge wird eine geringe Gebühr verlangt.